Hi Sonja,
gemeinhin ist es ja bekannt, daß Pferde etwa 7x Temperaturunempfindlicher sind als der Mensch.
Richtwerte gelten für den Menschen im Durchschnitt bei etwa 20°C "Wohlfühltemperatur" bei Pferden so um die 12°C. -10°C ist also auch für Pferde kein Stress und Weltuntergang.
Wobei das natürlich auch individuell beim Menschen, wie auch beim Pferd, abhängig ist.
Kälte ist also erstmal weniger das Problem, wie Du selbst schon ansprichst, die Hitze.
Diese ist aber auch wieder Typindividuell einzustufen, bzw. ist auch Trainingssache.
Nordische Pferdetypen haben eher mal Probleme mit der Hitze wie südliche. Ist schon bedingt durch die eher schmale, ovalere Rumpfform, die wärme von innen leichter abgibt als kompakte, stabile, runde Rumpfformen (ist z.B. auch aus dem Distanztraining bekannt).
Ein gutes Beispiel sind hier zB auch Araber in der Wüste und dort auf Distanzritten.
Da nehemn nicht nur einheimische Arabs teil, sondern z.B. auch welche, die in Deutschland gezogen wurden und schon seit Generationen hier in D sind, also unser Klima gewöhnt. Denen wird eine Akklimatiwierung verschafft.
Auch Halbblüter, Traber ect., welche ja nicht unbedingt aus Wüstenstaaten kommen, nehmen daran nach Hitzetraining teil. Es gibt auch heiße und sehr heiße Ritte in USA, man muß dafür nicht zu den Scheichs...
Reiten in der Hitze sehe ich bei unseren Breitengraden bei entspr. Vorbereitung und bei genügend Pausen zwischendurch mal als kein Problem, wenn das Pferd gesund ist (ist ja aber immer Vorraussetzung). Kontrollen während des Rittes und natürlich auch ein moderates Reittempo sind aber angemessen. Beim Wanderreiten kann man ja im Sommer die langen Tage voll nutzen und z.B. Vormittags bis 11h und Nachmittags nach einer langen Pause im Schatten wieder ab 16h reiten. Klar ists da auch noch heiß, aber die Sonne ist nicht mehr im Zenit, und bald schon wirds wieder ein paar Grad kühler.
Schwüle Hitze finde ich da schon etwas anstrengender, für Reiter wie auch fürs Pferd.
Die Weidefrage stellt sich uns GsD nicht, da wir im Sommer die Pferde nur über Nacht draußen auf den Weiden haben. Bzw. Tags können sie, wenn sie wollen, natürlich jederzeit aufs Paddock und die "kleine Koppel", aber ehrlich: die stehen freiwillig den ganzen Tag in den Ställen.
An heißen Sommertagen draußen ohne Bäume/ Unterstand halte ich für sehr Fragwürdig; aber das sieht man ja leider auch noch viel bei Kühen.... Denen gehts sicher auch nicht besser.
Ja, das Argument "das macht denen nix, haben noch nie was gezeigt" ist immer ganz toll... wie sollen sie auch, macht einen selbst ja die Hitze total fertig und erschöpft.. da renn ich auch nicht rum und zeige meinen Unmut....
Grüßles, Heike
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