so was gibt´s?
Unglaublich!
Wir sind am Freitag in der Früh losgefahren und benötigten etwa 3 Stunden bis nach Emibois mitten auf dem Jura Hochplatteau. Dort haben wir dann die Hänger zum Hof hochgefahren und die Pferd erst mal eingestallt bis die anderen Mitreiter ebenfalls eingetroffen sind. Gegen 11 Uhr gings dann los bei schneetreiben und eisigem Wind. Den Pferden schien es nichts auszumachen, im Gegenteil, die waren gut drauf und sind eifrig getrabt und galoppiert, anfangs auf den geräumten Wegen, später quer über die verschneiten Felder, so dass der Pulver nur so stob. Wir ritten nach Süden und versuchten ein Restaurant zu finden, wo wir uns etwas aufwärmen konnten. Aber da ich im Sommer die Gaststätten konsequent meide, zahlten sie es mir nun zurück und verkündeten überall frohgemut "fermer", geschlossen. Die Dritte Willhelm Tell war dann tatsächlich offen und wir bestellten Suppe und Grog nachdem wir im Heuiboden etwas Heu für die Pferd gefunden und dieselben im Rinderstall eingepfercht hatten. Frisch gestärkt und die Zehen wieder aufgetaut führten wir die Pferde wieder hinaus ins horizontale Treiben und und liessen uns ohne weitere Umwege nach Hause tragen. Keine Zäune weit und breit, eine Eisenbahnlinie die es mehrmals zu queren galt, aber ansonsten weite Flächen mit schneebedeckten Tannen bestanden, die zum Trab und Galopp einluden. Nach 26 km kehrten wir bei unserem Gastgeber wieder ein und wärmten uns bei Tee und Kaffee wieder auf. Um 7.30 erwarteten wir den nächsten Trupp, der nur etwa 90 km zu fahren hatte. Das Abendessen stand bereit, nur von Teilnehmer 4 und 5 war noch ncihts zu sehen, weit und breit. Ein Telefonanruf klärte dann, dass sie noch etwa 90 Minuten bräuchten, weil sie mit der Kirche ums Dorf gefahren sind. Die Hausmannskost war ausgezeichnet und wir waren schon beim Dessert, als die anderen dann endlich eintrafen. Alle waren müde, so dass man zeitig die Zimmer aufsuchte. Am nächsten Morgen wurden die Pferde um 6 gefüttert und um 9.00 Uhr standen alle Abrittbereit im Stall. Unsere Mitreiterin Nr. 6 war inzwischen unten im Dorf am Aufsatteln und so führten wir die Pferde hinunter ins Dorf um dann von dort aus Richtung Norden und Montfaucon zu reiten. Das Wetter war genau so super, wie am Tag davor und auch die zusätzlichen Pferde, brachten nicht mehr Wärme aufs Geläuf. So trabten und führten wir abwechslungsweise die Pferde auf verschneiten wegen, bis wir gegen 12 Uhr entdlich in Montfaucon eintrafen. Das Gasthaus hatte geschlossen, aber bevor Panik ausbrechen konnte, wurde ein anderes Gasthaus gefunden und die dortigen Wirte besorgten uns umgehend einen Unterstand ein paar Häuser weiter mit Heu und Wasser für unsere Pferde. Erleichtert setzten wir uns ans flackernde Feuer um eine riesige Schüssel Fondue zu vertilgen. Dank heftiger Zurückhaltung und einem guten Glas Grappa schafften wir es dann doch ohne Betonklotz im Magen den Heimritt wieder anzutreten. Die Pferde liefen flott und mit der Bise im Rücken, liess sich sogar die Kälte etwas besser ertragen. Nach 2 einhalb Stunden waren wir wieder zurück und waren froh die Pferde trocken in ihre Boxen stellen zu können. Ein herrlicher Kaninchenbraten wurde aufgetischt und der Dessert aus Creme der Milch einer Jersey Kuh war allerbeste Sahne. Bis tief in die Nacht wurde noch gefachsimpelt bevor es in die Betten ging.
Sonntag, der Himmel war blau und die Sonne stieg riesig auf am östlichen Firmament. Ein herrlicher Tag lag vor uns, davon hatten wir geträumt. Um 9 Uhr waren alle bereit und diesmal ging es in mit der Bise im Rücken Richtung Westen durch hügeliges Gelände mit in den Senken sehr tiefem Schnee. Hier war kaum eine Spur geräumt, so dass wir unsere Pferde in Single Line den Berg hinauf gehen lassen mussten. Erst oben auf dem Plateau konnten sie wieder laufen und so gelangten wir bald auf eine Fahrstrasse, die sich im hellen Sonnenschein, (Sonnencreme und Sonnenhut waren dringend nötig) durch die einsamen Flächen zog. Pünktlich um 12 waren wir dan im vereinbarten Restaurant, (man ist ja lernfähig und ruft vorher an) und Babs, die eigentlich mitkommen wollte, aber wegen einer Miniskusoperation nicht mitreiten durfte, kam uns mit ihrem Hund entgegen. Wieder wurden die Pferde eingestallt und mit Heu versorgt bevor wir uns zu Spagetti, Tortelini und ähnlichen Köstlichkeiten hinsetzten. Der Weg zurück mit der Bise im Gesicht, war dann geprägt von der Absicht, den kürzestmöglichen Weg zurück zu finden. Nach einer weiteren Tasse Tee und Kaffee verabschiedeten wir uns von unseren Gastgebern mit dem Versprechen, dass wir nächstes Jahre wieder kämen. Auf dem Heimweg, zwang uns dann ein brennender Autobus, den gleichen Umweg zu fahren, wie die zwei die am Samstag abend angekommen sind.
Herrlich wars, Kalt aber wunderschön.
Gruss
Alpentrekker
so was gibt´s?
Unglaublich!
Servus Alpentrekker,
danke für den wieder einmal sehr schönen Bericht von Eurem Wochenendritt in den Bergen! Die Kälte kann ich mir leibhaftig vorstellen und mich hat´s beim Lesen ein bißl abgeschüttelt. Schön und Kalt!
LG
Greta
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