Beluga Ritt 2011
Wir fahren am Freitag um 10.00 Uhr Richtung Ulm, um am Beluga Orientierungs-Ritt 2011 über 200 km teil zu nehmen. Wir, das sind Pat und Olivia mit Pach und Shavina und ich als Trosser. So etwas spanisch kommt mir die ganz Sache schon vor, hier sollen die zwei Pferde an 3 Tagen 80, 60 und 60 km gehen und um die Pferde zu versorgen, muss jeder einen Trosser dabei haben. Ein Trosser ist ein Fahrer, der für die Versorgung von Pferd und Reiter zuständig ist, und den Hänger von Station zu Station fährt, es wird Tierarztkontrollen geben und um die Pferde wird ein irrer Aufwand getrieben. Und die Reiter schlafen auf dem Boden in einem Zelt. Nicht, dass mir das nicht auch Spass machen würde, aber irgendwie kriege ich diesen Hochleistungssport für Pferde und das Pfadfindercamp für die Reiter nicht ganz deckungsgleich, zumal die einzige Erfahrung mit Distanzen hier in der Schweiz stattgefunden hat.
Es ist erst die zweite Distanz die Pat mit Pachlavan läuft, und das waren 30 km in der Schweiz. Olivia hingegen ist mit Shavina ein Distanz Crack, hat jedoch auch noch nie 3 Distanzrennen am Stück gelaufen. Wir sind gespannt. Wir kommen pünktlich an, und …. Es ist noch kaum jemand da…. 16.00 Uhr Vet Check hiess es, aber da sind erst 8 Gespanne am Ort und von der Organisation trudeln die ersten erst ein. Aber es ist eine gelassene und fröhliche Stimmung und jeder hilft jedem. Ok…. wir so wie die anderen, eher das Bier ernst nehmen als Bierernst sein. Um 18.00 Uhr dann die ersten Ankündigungen und um 19.00 Uhr findet der VC dann wirklich statt. Sehr gründlich und sehr professionell werden die Pferde durchgecheckt und alle Daten notiert. Wir gehen essen und um 21.00 Uhr wird dann erklärt, wie das ganze ablaufen soll.
Karten werden ausgehändigt und die Route möglichst optimal ausgearbeitet. Die Zelte stehen und wir gehen, im Gegensatz zu anderen schon recht früh schlafen, man will ja fit sein.
Der Tag der ersten 80 Distanz beginnt. Wir füttern die Pferde und nehmen Frühstück zu uns und um Punkt 8.00 Uhr geht’s trotz Nieselregen los. 26 Pferde sind am Start und es ist eine andere Welt die da losreitet. Professionell sieht das aus, rosa Zaumzeugs, rosa Gamaschen …. die meisten der Pferde sind Araber, einzig ein Apaloosa und ein Freiberger aus der Schweiz sind dabei.
Als Trosser fahren wir zum ersten Vet-Check, um dort Wasser zur Kühlung und zum Tränken bereit zu halten. So geht es den ganzen Tag, die Reiter spulen ihre 80 km runter, alles im Trab und Galopp und alle 25 km werden die Pferde durchgecheckt, gefüttert und getränkt und nach kurzen Pausen geht es weiter und das in einem irren Tempo. Der erst Tag läuft gut, Pat und Olivia haben sich mit Corinna aus Villingen Schwenningen zusammen getan, da in dem Tempo traditionelles Kartenlesen mit Karte und Kompass nicht möglich ist, brauchen die zwei jemanden der die Strecke kennt und die Route definiert. Sie erreichen Platz 7 und wir sind echt stolz auf unsere Renner.
Um 21 Uhr, nach dem Abendessen, findet die Rangverkündigung statt und es herrscht ausgelassene Stimmung.
Es sind 3 echt schöne Tage mit vielen netten Leuten. Die verschiedenen Verpflegungsstationen, wie die Beluga Araberzuchtstation und die Uebernachtungsstationen legen sich richtig ins Zeug, um den Reitern und ihren Pferden eine Top Verpflegung zu bieten und alles klappt reibungslos. Es ist wie eine grosse Familie. Echt schön, dass mit Reitern zu erleben.
Unsere Pferde kommen auf die Liste der 4 mit der besten Kondition und am zweiten Tag gewinnen unsere 3 Mädels die Etappe. Da die Routenwahl auschlaggebend ist, und jeder seinen eigenen Weg reiten kann, entscheidet am Ende, wer die bessere Route für sich gewählt hat. Am letzten Tag sind es die Schweizer mit dem Freiberger, die den ersten Platz belegen, während unsere nach 60 km 30 Sekunden später als zweite Gruppe einlaufen. Wir werden gesamt Fünfte, vor allem dank Corinna, die eine Super Routenwahl getroffen hat und unsere Pferde bekommen die abschliessende Transportgenehmigung und wir fahren mit zwei Pokalen und viel neuer Erfahrung nach Hause. Beluga wir kommen wieder.
eine schöne Story eines Einsteigers in diese Sparte! Herzlichen Dank!
Ich kann die Ritte von Ina nur empfehlen, immer sehr familiär und gut durchdacht!
Schön ist gerade einerseits das Professionelle im Zusammenhang mit dem Hochleistungssport, andererseits ist es (gerade weil Distanzreiten eben weniger in die finanzielle Elite gehört?) total locker und entspannt. Abends Lagerfeuer und tolle Gespräche mit den SuperCracks, keine Sondierung nach "Anfänger" und "Profis", welche einen dann keines Blickes würdigen, wie das im herkömmlichen Turniersport wäre. Lauter nette Leute! Und die Pferde danben in einfachen Paddocks. Herrlich!
Ende Juli ist die Araber-Trophy in Marbach auf der Alb, auch wieder ein KDR, ein MDR und auch ein LDR ist dabei, wieder von Ina organisiert. Evtl. hast Du da nochmal Lust auf Süddeutschland, dann auch ein LDR (was ich lt. Deinen Berichten bisher Deinen Pferden sicher zutrauen würde!)?
Dieser Ritt geht über einen der allerschönsten Abschnitte der Münsiger Alb, SEHR empfehlenswert!
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