Wir waren unterwegs. Im Breisgau bei Wetter, das besser war als versprochen. Die Sonne schien und es war so um die 12 Grad warm. Wir waren zu viert, da ein Pferd Rückenprobleme hatte. Mit einem Oldenburger und einem Friesenmix sowie unseren beiden Asarbeidschanern starteten wir in Heuweiler bei Freiburg und ritten nach Norden ins Freiamt, eine Strecke von etwas über 30 km.
Die Tour führte uns an Burgen und Schlössern vorbei und endete im Freiamt. Am späten Nachmittag trafen wir noch Dietmar, der mit seiner Bardigiano Stute zu Fuss unterwegs war. Wir halfen sein Packsattel zu optimieren. Wir konnten unsere Pferde im grossen Offenstall unterstellen und genossen gemeinsam das Essen und den Komfort der Pension in Ottoschwanden.
Der nächste Tag brachte mehr Wolken und wir waren froh, dass es nicht regnete. Wir ritten weiter Richtung Norden und mussten einige spannende Passagen bewältigen, da die Wege zum Teil durch Holzschlag stark beeinträchtigt waren. Die Pferde aber vor allem die beiden Reiterinnen schlugen sich wie alte Hasen, obwohl diese Art des „Wanderreitens“ für die beiden durchaus neu war. Müde aber zufrieden kamen wir 37 km später in Dierburg an konnten auch hier die Pferde gut versorgen und unsere müde Knochen in der Pension ausruhen lassen.
Der Morgen des nächsten Tages war viel versprechend, jedoch zogen wieder Wolken auf und wir mussten uns das Alpenpanorama intensiv vorstellen, um den tristen Ausblick aus Gipfelhöhen zu verdrängen. Die Pferde hatten jetzt ein gemeinsames Tempo gefunden, wobei der Oldenburger noch immer einen Zahn mehr drauflegen konnte, wenn es notwendig war. Vor allem Bergauf war er kaum zu bremsen und auch der Friesenmix liess es sich nicht nehmen, immer wieder vorne auf zu gehen.
Issyk-Kul ging die Strecke barhuf und hielt tapfer mit, obgleich er das jüngste Pferd mit dem schwersten Reiter war. Heute waren die Wege etwas weniger abenteuerlich und wir kamen gut voran. Wir machten Rast an einer Gaststätte und nach der Pause hatten auch unsere Pferde wieder neue Energie. Nach 42 km war auch hier das Ziel im Prechtal erreicht und wir konnten statt dem Reiterstübchen, eine Ferienwohnung beziehen. Die Pferde ruhten sich in der Reithalle aus und wir genossen die gelieferte Pizza und löschten den Durst mit Getränken aus dem Reiterstübchen.
Um 6 Uhr in der Früh als ich die Pferde fütterte, husteten plötzlich alle vier mehr oder weniger, und wir machten das am etwas muffigen Heu fest. Ich fütterte von einem andern Ballen und gab den Vieren etwas Kraftfutter. Später und auch unterwegs war dann alles in Ordnung und wir konnten bei strahlendem Wetter und nach einem guten Frühstück, unsere Pferde satteln. Der Weg führte steil nach oben und bald kamen wir auf die 1000 m Höhe, auf der noch richtig alter Schnee 30 cm tief lag.
Dies erschwerte unser Fortkommen und wir froren alle mehr oder weniger, weil auf den freien Flächen ein eisiger Wind daherkam. Wir entschieden dem herrlichen Weiss zu entkommen und weiter unten zu reiten. Wir mussten dazu jedoch die geplante Route verlassen und uns dem Tal entlang hangeln, was natürlich mehr km mit sich brachte. Wir folgten kurz vor Waldkirch einem Pfad, der plötzlich an einem Wildgehege endete. Wir konnten zwar ein Tor öffnen, aber aus der Weide heraus kamen wir nicht mehr. So hiess es umdrehen und einen Weg um das ganze Gehege herum suchen. Wir kletterten quer durch den Wald hinunter und konnten unter einen Schafzaun, den wir hochhoben, endlich die Strasse wieder erreichen. Da es schon 18.30 war, entscheiden wir 5 km vor dem Ziel, die beiden Neulinge abholen zu lassen, und alleine bis Heuweiler zurück zu reiten.
Es war ein tolles Wochenende mit vielen neuen Kontakten und tollen Erlebnissen, vielen Eindrücken und vor allem guten Pferden mit zähen Reiterinnen, die wir jederzeit wieder auf eine B-Tour oder auch einen Alpenritt mitnehmen würden.
Dein Bericht und die Fotos lassen die Hoffung auf wärmere Tage wieder aufleben. Also treibt sich der Vorfrühling doch irgendwo herum.
Bei uns ist tiefster Winter, geschlossene Schneedecke, Schneetreiben, 25 - 30 cm Schneehöhe, wäre für Februar passend.
Liebe Grüße und danke für den Bericht
Greta
oh 12 Grad! Ihr Glücklichen.
Die niedersächsische Ebene wird immer noch von der "Russischen Peitsche" bestrichen. Heute, leichtfertig ohne Mütze, hätte es mich fast die Ohren gekostet...
Ich vermisse Wald!
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