Hallo Freunde
bald ist es soweit, mit unserer diesjährige 5 wöchige Tour (1500 km, 60000 hm) die im August startet. Wir fahren nach Bludenz und reiten von dort los dem grossen Walserweg
folgend quer durch Graubünden nach Italien und ins Wallis, bis zu den Wurzeln der Wallser, in Zermatt. Wir werden einige spannende Bergepässe überqueren unter anderem auch
eine erste Gletscherquerung mit Pferd versuchen. Nach Zermatt reiten wir am Monte Rosa vorbei nach Les Houches in Frankreich.
Route von rechts oben nach links unten 8481944447_df614c167e_o.jpg
Route von rechts (Zermatt) nach Les Houches links
Von Les Houches aus werden wir dann die Grande Randonne 5 unter die Hufe nehmen, mit dem Ziel Nizza. Wir (Pat und ich) werden wieder zu zweit mit unseren beiden Karabaghen (Pachlavan und Cool) unterwegs sein. Beide mit Duplos beschlagen, haben wir das ganze Gepäck 2 x 24 km on Bord. Uebernachtet wird wo wir Futter für die Pferde fin8481944883_f27f356817_o.jpgden und es uns gefällt. Wir haben eine Zwischenstation in Zermatt und eine in Les Houches.
Es wird eine spannende Tour mit 2 Bergpässen pro Tag. Im Schnitt werden wir etwa 45 km plus 2000 hm täglich machen dürfen, um es bis Nizza zu schaffen. Das ist ein ambitioniertes Ziel und wir werden es nur schaffen, wenn alles perfekt funktioniert. Aber wir werden auch happy sein, wenn wir es nicht bis ganz ans Mittelmeer schaffen.
Denn der Weg ist das Ziel.
Wir suchen noch jemanden der uns dann in Nizza abholen kommt. Oder wo auch immer wir nach 5 Wochen sein werden.
Ich wünsch Euch auf jeden Fall schon mal einen tollen Sommer und happy Trails.
Wenn es klappt werde ich versuchen, Euch ab und an über den Fortgang zu informieren. Auch Fragen werden gerne beantwortet.
Happy Trails
Alpentrekker
Geändert von Alpentrekker (11.07.2013 um 12:50 Uhr)
Mein Neid sie mit Euch!!!!
Wir sind heuer leider sehr eingeschränkt, weil mein Hund nun endgültig zu alt für lange Touren ist, daher gibts nur Sternritte, wo ich ihn zur Not am Zimmer lassen kann und Kutschentouren.
Wünsche euch viele schöne Eindrücke und das ihr gesund zurück kommt!
Na ja,ich hatte auf Zwischenberichte von unterwegs gehofft. Dann wird es wohl nix mit der 40-Jahr-Feier der VFD in Reken und dem Alpentrekker - Schade.
Hallo HenrikeBL
warst du in Reken ? Ich war dort, sind wir uns begegnet ? Keine Ahnung. Zwischenbericht war leider nicht möglich, denn meine Telefone habe mich bestreikt. Nie wieder iphone.
Happy Trails
Alpentrekker
die Bilder sollen Euch einen kleinen Eindruck vermitteln, was unsere Pferde geleistet haben. Wir sind gesund und wohlbehalten nach Hausegekommen, haben aber die ganze Strecke nicht geschafft. So bleibt noch ein Teil für die Zukunft übrig. Aber der Reihe nach.
Wir sind im Brandnertal gestartet und gleich der erste Aufstieg, war etwas für gute Nerven, denn in der Klamm mussten wir auf einem schmalen Felsband der Wand entlang hoch. Die Wanderer die uns entgegen kamen, hatten uns heftigst gewarnt, dass wir da mit den Pferden nicht hoch kämen, aber unsere Beiden hats nicht gross gejuckt. Sie sind auf den äussersten 10 cm des 50 cm breitem Felsbandes gegangen, damit die Haken mit denen das Stahlseil befestigt war, nicht an den Satteltaschen gescheuert hat. Das hiess für Pat und mich, einfach Augen gerade aus, und die Pferde machen das schon. Und so wars denn auch.
Oben der Lunersee, ein Stausee mit breiten Kieswegen, die zum Traben einluden. Dann das Gafalljoch (das Schweizertor haben wir ausgelassen), um dann auf dem Prätigauer Höhenweg Richtung St. Antönien zu gelangen. Der Weg zog sich und wir haben auf einer Käserei übernachtet.
Der nächste Tag brachte dann vor allem Hitze, die mir ordentlich zu schaffen machte und ein Bergrücken, der von Schlammlawinenabgängen nur so gespickt war. Statt auf dem Höhenweg zu traben, mussten wir mehrere Stunden durch ein Dutzend Gerölllawinen lavieren und kamen nur dank 15 km Trab am Ende des Tages gerade noch rechtzeitig in Davos Larit an, um Phillips Vater an zu treffen.
Quer durch Davos führte uns der Weg reitenderweise ins Sertig Tal und hinauf zum Ducanpass, der uns mit einer 60° Steigung kurz unter dem Gipfel beglückte.
Oben wehte zum Glück ein kühler Wind, aber der Aufstieg war schweisstreibend und der Abstieg durchs Stugltal lang und kräftezehrend. Wir haben die mitgebrachten Bratwürste am offenen Feuer gegrillt und sind dann in Bergün bei Freunden von Freunden herzliche aufgenommen worden.
Beim Aufsatteln in der Früh überraschte uns ein heftiges Gewitter, so dass wir erst um 9 Uhr loskamen. Der Weg hinauf um Pass Ela lud zum reiten ein, aber schon bald war das Vergnügen wegtechnisch erledigt. Am steilen Berghang zogen wir den Wald hinauf, auf einem 30 cm breiten nassen Pfad, der Hang sehr steil abfallend, als uns ein ausgewachsener Lärchenstamm, der nach 120 Jahren das zeitliche gesegnet hatte, quer über dem Pfad hänged, den Weg versperrte. Noch während ich grübelte, wo ich beim Absatteln mein Gepäck wieder finden würde, entschied sich Cool das Problem auf seine Art zu lösen und unter dem Stamm durch zu gehen, und natürlich blieb er mit dem Sattelhorn am Baum hängen. Aber statt wieder rückwärts zu gehen, oder sonst wie auf Panik zu machen, ging er einfach in die Knie (anders kann ich es nicht beschreiben) und rutschte samt Gepäck unter dem Baum durch. Ich war platt. Pat fing an zu diskutieren, dass sie ihren Sattel keines Falls verschrammt haben möchte, und dass sie hier auf der Stelle absatteln wolle, als Pach sich an mir vorbei drückte, den Kopf senkte, mit dem Horn ebenfalls hängenblieb, und ebenfalls 10 cm schrumpfte, um unten durch zu kommen. Während ich noch um meine Balance kämpfte, war er schon auf der anderen Seite des Baumes. Ok, wieder was gelernt. Der Pass selber war kein Problem, aber meine Empfehlung wäre dringend den anderen Weg da hoch zu nehmen. Nach dem Pass zog es sich in dem Talkessel der Alp Viglia dem Hang entlang, und Kuppe um Kuppe war auf schmalem, und manchmal nicht ganz unproblematischem Weg zu überwinden. An einer mit Felsplatten durchsetzen Stelle, rutschte eine ganze Platte unter der Hinterhand von Cool weg und suchte den Weg ins Tal. Ich hörte nur ein Rumpeln und fand Cool mit der Nase ins Tal gerichtet, zwei Meter weiter unten stehend wieder. Pat erzählte später er habe sich noch im Fall, wie eine Katze um die eigene Achse gedreht, um dann mit der Vorhand voraus zu landen. Ich führte ihn wieder hoch und wir erreichten die Alp Err, wo wir uns mit einem Imbiss für die letzte Etappe stärkten. Nochmal ein steiler Aufstieg und dann die leichte Senke bis vor zum Uebergang, von dem aus man die Alp Flix dann schon sehen konnte. Ein heftiger Föhnsturm tobte, und Pat kämpfte mit ihrem Hut, der einfach nicht auf ihrem Kopf bleiben wollte. Ein langer Abstieg über die Schafweiden brachte uns dann zu Alfons Cottis Jurtensiedlung wo wir von ihm freudig begrüsst wurden.
Die Nacht und der nächste Tag brachte Horizontalregen und wir entschieden die Pferde von der Weide zu holen und in einer wettergeschützten Box zu parken. Die beiden waren durchaus einverstanden mit der Unterbringung und so warteten wir die Wetterbesserung ab. Wäsche konnte gewaschen werden, Batterien geladen und natürlich blieb auch Zeit mit Fonsi über den nächsten Tschiffely Ritt zu sprechen. Aus der halbtägigen Pause, wurde dann ein ganzer Tag, denn das Wetter wurde nachmittags immer schlechter, und erst in der Nacht hellte es etwas auf.
Am Abend entschied Fonsi, dass er mit einer Gruppe uns zur Falleralp begleiten würde und so brachen wir am nächsten Tag gemeinsam auf. Das Wetter war trüb und regnerisch, aber wenigstens hatte der Sturm sich gelegt und der Dauerregen hatte auf Intervall umgeschaltet. Nach einer guten Gerstensuppe ritten wir das Tal hinauf und liessen uns von den Pferden der Fuorcla Curtengs und der Fuorcla Stalera entgegen ziehen. Beide liegen auf etwa 2660 m und es gab noch einzelne Schneefelder, an denen wir jedoch vorbeizogen. Der Abstieg über die Staleraalp nach Andeer war wieder sehr lang und mir fehlte die Zugmaschine Flash, (mein Araber, mit dem ich die letzten 10 Jahre unterwegs war). Nach fast 12 Stunden Wanderung erreichten wir Andeer, wo wir in einem Reiterhof von den jungen Reiterinnen bestens versorgt wurden.
Die Dorfbewohner und Touris freuten sich an unseren Bananen mampfenden Pferden als wir sie vor dem Dorfladen parkend, im Laden Lebensmittel einkauften.
Wir folgten der Berninapassstrasse trabend bis nach Sufers, um dort über die Alpschällilücke ins Safiental zu gelangen. Ich hatte den anderen Uebergang ins Safiental verworfen, wusste aber nicht mehr weshalb ich den Weg für unpassierbar hielt. Der Aufstieg zur Alp Schälli führte durch Fichten und Lärchenwälder und anfangs war der Weg gut reitbar. Bald jedoch wurde er zu einem schmalen Waldpfad und wieder machte uns ein umgestürzter Baumriese zu schaffen. Diesmal jedoch war nix mit unten drunter, wir mussten die Pferde hinabführen, bis wir den Wipfel umrunden konnten und dann im steilen Gelände wieder hoch kraxeln. Ich ging mit Cool voran, der einen alten Ast einfach abbrach, damit er nicht drum rum gehen musste, und bevor ich mich versah, hatte Pach schon entschieden, den gleichen Weg hinab und auch wieder hinauf zu nehmen, während Cool geduldig wartete, bis ich ihm das Kommando gab ebenfalls hinauf zu gehen. Der Weg führte dann auf eine Wiesenfläche, mit einer Schutzhütte, bevor es dann der linken Bergflanke entlang immer weiter das Tal hinauf ging.
Nach dem Passübergang stiessen wir auf heftige Geröllfelder, die wir so weit wie möglich oberhalb umgingen, nur um dann auf weitere und noch heftigere Geröllfelder zu stossen. Wir entschieden doch über die Flanke mit dem grossen Schneefeld ab zu steigen und wir führten die Pferde bis zur Flanke über das lose und heftige Geröll hinunter. Als ich die Flanke absteigen wollte, rutschten Cool und ich im losen Geröll gleich mal mehrere Meter ab und auch das Schneefeld war keine Hilfe, denn ich schlittelte auf meinem Hosenboden die 20 m bis zu der Felsbarriere hinunter. Zum Glück konnte ich den Aufprall mit den Füssen auffangen, aber ich hatte meinen Zügel losgelassen und Cool war noch immer oberhalb von mir im Geröllfeld. Er drehte trotz meiner Zurufe um, und wollte wieder hinauf auf die Flanke, um zu Pach zu gelangen, jedoch war das Geröll so tief, dass er nicht hochkam und wieder abdrehte. Pat hatte, sehend wie ich im Schneefeld nach unten sauste, entschieden auf der anderen Seite der Flanke ihr Heil zu suchen. Statt stehen zu bleiben wanderte Cool im Geröll den Berg hinauf und nach 10 m blieb er endlich stehen. Ich kletterte über den Schneehang zu ihm hinauf und gerade als ich den Zügel wieder greifen wollte, rutschte ich wieder aus und landete wieder am unteren Rand des Schneefeldes. Diesmal schrammte ich mir am losgetretenen Geröll die Unterarme auf, aber sonst landete ich glimpflich. Nochmals hinauf und diesmal erreichte ich den Zügel und kletterte unter Cool im Geröllfeld nach oben, so dass ich mich vor ihn stellen konnte. Einmal wenden und Abstieg im rutschigen Geröll auf der Hinterhand hockend, vorne Schrittchenweise vorwärts gings Richtung Schneefeld, von dem ich annehmen konnte, dass es uns tragen würde. Über das Schneefeld gelangten wir endlich hinunter, zum Bachbett, wo ich Cool an einem Stein sicherte, damit ich den ausser Sichtfeld geratenen Pach und Pat suchen gehen konnte. Die beiden waren noch immer auf der anderen Seite der Flanke und von meinem Standort aus konnte ich einen sicheren Pfad zu einem Schneefeld und dann zu mir herunter erkennen. Pat nahm die Info dankbar entgegen und liess Pach seinen Weg zu mir hinunter alleine finden. Cool wieherte als er seinen Kumpel sah und ich folgte Pach bis ich die beiden wieder beieinander hatte.
Wir machten Pause und als ich den weiteren Wegverlauf betrachtete, wusste ich plötzlich warum ich diesen Uebergang abgelehnt hatte. Es war die vor uns liegende Lücke des Höllbaches, die mir als zu schwierig erschienen war. Dass ich jetzt trotz anderer Route wieder an diesem Punkt stand, war mein Fehler und eigentlich unverzeihlich. Während Pat ihre Nerven und die Pferde ihre Darmbakterien stärkten, überlegte ich mir alle Varianten des Weiterkommens und dank eines jungen Deutschen, der mit mehreren Karten und Ortskenntnissen ausgestattet, die Lücke gerade hochgestiegen war, kam ich zum Schluss, dass wir keine wirkliche Alternative hatten und die Lücke nehmen mussten. Wir besprachen das ganze und Pat war mit mir einig, dass es zwar Grenzwertig, aber machbar wäre, die Pferde da hinunter zu bringen. Der Bach und der Weg teilten sich die etwa 5 m breite Schlucht, in der der Pfad etwa 50 m lang sehr, sehr steil in losem Geröll und Felsen nach unten führte. Ich ging voraus mit Cool am langen Zügel und die ersten 10 m gingen wir langsam aber sicher in den schmalen Serpentinen hinunter. Ich rutschte aus, und trat Geröll lose, ein Felsbrocken drohte meinen Fuss ein zu klemmen, ich konnte ihn gerade noch raus ziehen, als es neben mir polterte und Cool an mir vorbeirutschte. Er rettete sich mit einem Sprung auf einen etwa 1x1 m grossen Felsen, auf dem er nun stand und in die falsche Richtung schaute. Ich kletterte zu ihm rüber, holte den Zügel und forderte ihn auf sich auf dem Fels um 180 grad zu drehen, damit er wieder auf den Pfad absteigen konnte, was er auch ohne Wiederrede bewerkstelligte und ich konnte ihn die restlichen Meter durch die Schlucht nach unten führen.
Kaum war ich auf sicherem Boden, begann Pat ihren Abstieg und alles lief gut, bis sie etwa 1 m oberhalb meiner Sturzstelle, ebenfalls ausrutschte und Pach sich entschied, dass die Serpentinen zu langweilig, und der Abstieg diretissima im Trab leichter zu bewerkstelligen sei. Auf der Hinterhand rutschend, Geröll und grosse Steine losreissend, trabte die weisse Fellkugel mir entgegen, und ich nahm reissaus, die Schluchtwand hinauf aus seinem Weg. Doch bevor die Nachricht bei Cool ankam, dass wir uns eilends aus der Gefahrenzone bewegen sollten, hatte Pach schon einen Satz zur Seite gemacht, sich gedreht und stand nun hinter Cool, als ob ihn das ganze nichts anginge. Pat war sichtlich geschockt aber glücklich, dass sie ihren Pach nur mit Schrammen aber ansonsten Heil wieder entgegen nehmen konnte und wir führten die beiden Helden den schmalen Pfad durch die steilen Grasflächen Richtung Tal hinunter. Auf dem Weg mussten wir einen etwa 2 m tiefen Wasserlauf queren. Als Brücke war 3 m langer, 80 cm breiter Alusteg installiert, dessen Sprossen zwar 5 cm stark, aber etwa 8 cm auseinander lagen. Furten war nicht, also mussten wir da drüber und ich betete nur, dass der Steg für unser Gewicht auch ausgelegt war. Cool ging locker drüber und jetzt war ich gespannt wie Pat mit Pach das managen würde, da Pach ja immer mal wieder Probleme machte, bei Brücken etc. Aber ich denke, der war so geschockt, von seinem Steilabstieg und den Steinen, die ihm um die Beine flogen, dass er gar keine Zeit hatte, zicken zu machen, auf jeden Fall ging auch er anstandslos über den schmalen Alusteg. Unten im Tal versorgten wir die Kratzer von Pachs Beinen, der Wirt organiserte uns Heu und wir konnten die Pferde auf einem kleinen Wiesenstück einzäunen. Pat brauchte einen Schnapps auf die Alpschällilücke und geschlafen haben wir in der unbeheizten Sauna.
Der nächste Tag brachte uns ein breiter Fahrweg hinauf zum Tomülpass, und unterwegs trafen wir auf einer Alp zwei Österreicher, die mit einer Ladung Gepäck unterwegs waren, wie ich es noch nie gesehen hatte. Sie wollten in etwa den gleichen Weg gehen wie wir und wir trafen sie unterwegs immer wieder. Wir stiegen nach Vals hinab und zur Zurveilahütte am Stausee hinauf. Der Weg dem Tal entlang war wildromantisch, aber voll mit kleinen Tücken, so dass Cool mal wieder einen Duplo versenkte, den wir aber zum Glück gleich wieder fanden. Auf der Hütte, stellte uns der Wirt grosszügig die Weide des Bauern zur Verfügung. Zum Glück, hatten wir die Pferde noch auf einer anderen Freifläche eingezäunt, denn der Bauer war not amused, als er hörte, dass wir in der Nacht die Pferde auf seine Weide hätte stellen wollen. Er brachte 40 Rinder runter und quartierte sie anstelle der unseren ein. Wir kamen ins Gespräch und er erklärte uns, warum die Gletscherschmelze für ihn ein Problem sei. Dadurch würden immer mehr Uebergäng nicht mehr passierbar, denn im Geröll wären die Verletzungen und der Ausfall bei den Tieren zu hoch, so dass viele entschieden, ihr Vieh nicht mehr über die Pässe in die angrenzenden Täler zu bringen. Früher wäre das alles viel einfacher gewesen, denn da hätte man die Gletscher noch gekannt und hätte das Vieh sicher über den Gletscher bringen können.
Wir tranken ein Bier zusammen und erhielten einen halben Ballen Heu für unsere beiden. Die eine Bedienung hatte selber Pferde, und versprach, dass sie am nächsten Morgen einen Sack Hafer hochbringen würde. Die Bäuerin riet uns vom Soredapass dringend ab, da er mit sehr viel Geröll bedeckt sei, und nach den Erfahrungen des Vortages, hatten wir keine grosse Lust, uns nochmals durch Geröllfelder zu quälen.
Wir entschieden deshalb nach Vrin und anschliessend der Greina nach Süden zu gelangen und nahmen die Teerstrasse nach St. Martin unter die Füsse. Unterwegs trafen wir die Bedienung und füllten unser Hafer ab. Wir versuchten die Pferde nach Vrin hinauf zu traben, aber den Beiden war es zu warm, oder sie hatten einfach keinen Bock, auf jeden Fall zog sich der Aufstieg in die Länge und gegen 17 Uhr hatten wir dann das letzte Dorf im Tal vor der Greina erreicht. Alle angefragten Bauern verwiesen uns auf die Ziegenweide, (Gemeindeland) am oberen Ende des Tales und dort trafen wir dann auf auf Gudenz, einem Rentner aus Chur, der hier oben aufgewachsen und jetzt hier ein Ferienhäuschen sein eigen nennt. Auf seinem Grundstück konnten wir die Pferde einzäunen, wir bauten ein Biwack mit Hilfe seiner Planen und genossen nach dem Essen mit ihm und seiner Frau den Abend mit einer guten Flasche Wein.
Geändert von Alpentrekker (07.09.2013 um 13:46 Uhr)
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