Thema: Wie seid ihr "auf´s Pferd" gekommen, bzw. wie habt

Also meinen ganzen Werdegang hier aufzuschreiben, das würde zu lange dauern. Daher raffe ich hie und da ein wenig.

angefangen habe ich schon als kleines Mädchen. Pferdeverrückt durch Immenhof und Co. drängelte ich meine Eltern immer, im Urlaub auf eine Reitmöglichkeit für mich zu achten.
Mit 12 oder 13 Jahren begann ich dann zu hause mit der fundierten Ausbildung und nahm viele jahre lang regelmäßig an Dressur- und Springturnieren teil, was mir auch viel Spaß machte.

Mein erstes eigenes Pferd leistete ich mir kurz vor dem Ende meiner Berufsausbildung: Ich übernahm so zu sagen mein Reitbeteiligungspferd. Eine Schimmelstute namens Grandessa. Mit ihr hatte ich schon vorher an Springturnieren teil genommen und so sollte es auch weiter gehen.


Doch irgendwann konnte auch ich nicht mehr übersehen, wie sich die Atmosphäre auf den Turnieren mehr und mehr zum Negativen wandelte. Viel Konkurenzkampf, wenig miteinander und immer mehr Geld kamen ins spiel. Nichts mehr für uns, so beschloss ich!

Mit meiner Grandessa begann ich, an Distanzritten teil zu nehmen und auch das machte uns riesen Spaß-auch wenn die großrahmige Schimmelstute unter den vielen Arabern und Vollblütern auffiel wie ein bunter Hund.

Eines Tages dann landete eine Email in meiner Mailbox. Darin ethalten, die aktuellen Notfälle vom Pferdeschutzhof in Köln. Ich wollte zwar zu diesem Zeitpunkt überhapt kein zweites Pferd, aber ich laß mal eben so, was darin so stand...
Unter all den Pferden blieb ich beim Lesen an einem Traberwallach hängen. Hm.. Traber, nööö, Wallach, nööö und erst 4 Jahre och nööö da steck ja so viel arbeit drin...
Naja, emailen kann man ja mal. Fotos schaden ja nichts.
Dann kamen also die Fotos... grauslig!


Mit diesem Foto wurde er mir vorgestellt...

Ein klapperdürres Pferd, trüber Blick, das bisschen Hals bestand nur aus Unterhals, zerrupfte Mähne... kein Traumpferd!

Aber naja, anrufen schadet ja nichts....
der Anruf dauerte etwa 20 Min. Danach hatte ich fest zugesagt, bis in 2 Wochen den Wallach zu holen. Und nicht nur das. Eine 2. Stute aus dem Gleichen Stall sollte mit kommen, damit ihre neuen Besitzer sie bei mir dann abholen konnten.
Dazu wäre noch zu sagen, dass der Heimatstall der beiden läppische 5,5 Stunden Autofahrt weg von mir war, mich jeder Mensch in meinem Umfeld für bekloppt erklärte und auch niemand Zeit oder Lust hatte, mit mir einen ganzen Sonntag drauf zu hauen, um zwei komische Pferde vor dem Schlachttransport zu bewahren. "Wird schon nen Grund haben, warum die in die Wurst sollen..." so hieß es von den meisten.
Egal: Mein treuer Hund Gismo begleitete mich. (Er hatte ja keine Wahl)
Auf gings auf die Autobahn.Um halb Fünf in der Früh fuhr ich los. Um 10 Uhr erreichte ich Eschede und traf meine Kontaktfrau.Gemeinsam fuhren wir *zu dem Stall. Und da stand er! Ich behaupte heute, es war liebe auf den ersten Blick! Eben noch war er ganz stumpfsinnig in der Stallgasse gestanden. Und plötzlich verfolgte er jeden Schritt von mir.
Ich sah mir beide an, rein äußerlich waren sie in ordnung, wirkten nicht krank und hatten keine erkennbaren Mängel. Mehr war nicht drin. Denn geritten war keiner von beiden.
Das verladen wurde auf eine ganz eigene Art erledigt, was mir viele Wochen Verladetrainig bescheren sollte. Eingeparkt zwischen zwei Wänden stand er Anhänger, sodass kein Pferd daran vorbei konnte. Und dann, ganz elegant, mit der Fahrpeitsche die Pferde hochgejagt!
Mir wurde schlecht, aber die Klappe war zu und beide drin. Immerhin war ich darauf hin so grantig auf den Besitzer, dass ich ihn in geradezu unverschämter Weise im Preis noch drückte.

Auf der Autobahn stürzte dann die Stute noch, weil sie zum ersten mal iin ihrem Leben auf Eisen stehen musste.

Trotz allem bin ich am Abend heil zu Hause angekommen.
Die Stute trat noch am selben Abend die weiterreise an, und mein Traber bezog seinen neuen Stall.


Was folgte war eine Zeit, in der ich vor Allem eines brauchte .Gedult. Doch nachdem Hucellus Junior erstmal gemerkt hatte, dass er hier nicht gleich wieder weg muss und mich offiziell zu seinem eigenen Menschen erklärt hat, ging es super. Das Einreiten machte solche Freude, und jeden Tag wurde es besser.

in Zwischen lebt er ja schon mehrere Jahre bei mir. Und wir haben schon viele gemeinsame Ausritte, Wanderritte, Sternritte... erlebt. Zudem hat mich mein Süßer zum echten Traberfan gemacht. Diese Rasse hat ihren zweifelhaften Ruf völlig zu unrecht.
Außerdem ist er mittlerweile auch optisch eine echte Augenweide. Ich bekomme viel Lob für mein braves, gut erzogenes, schickes Pferd... jaja, JETZT!



Im gelände ist er wie aufgezogen! Er läuft und läuft und wird nie müde! Stundenlang. Dennoch ist er ganz brav, wenn er in Pausen mal angebunden steht. Wird nicht unruhig. Auch fremde Umgebungen machen ihn nicht nervös. Trotzdem hat er *beim Reiten ordentlich Pfeffer, was anderen leuten gehörigen Respekt einjagt. ich selbst fühle mich aber zu keiner Zeit unsicher auf ihm. Auch wenn er mal seine berühmten fünf Minuten hat. Bedeutet, wenn er Angst vor etwas hat, gerät er regelrecht in Panik, rennt wie von der Tarantel gestochen rückwärts, Steigt, knallt beinahe hin.... Aber ich bekomme auch das mitlerweile geregelt.
Mein Hutzi ist mein Traumpferd und wir sind zu einem klasse Team geworden.




Grandessa ist in zwischen schon eine ältere Dame. Sie wohnt bei einem Bekannten, der voraussichtlich ab nächstem Jahr mit ihr noch etwas Züchten möchte

Schöne Geschichte. Zu unserem Glück fehlen uns jetzt nur noch ein paar hübsche Fotos von deinen Zossen.

zu befehl!
Bilder sind schon da

Na, das ist ja mal ein Mirglied das richtig spurt * *.
Aber im Ernst, das ist ja schon ein nicht übersehbarer Unterschied zwischen den Bildern am Anfang und heute.
Es ist einfach immer wieder schön, wenn man Geschichten hört, bei denen Mensch und Pferd zu einer richtigen Einheit gewachsen sind.